Besuch der Saginaw Valley State University am SMG

Welcome back! – hieß es diesmal am Simon-Marius-Gymnasium, als die Englisch-Fachbetreuerin Frau Deininger-Meyer stellvertretend für die Schulleiterin, Frau Weigel, die erst später hinzustoßen konnte, die Besuchergruppe von der Saginaw Valley State University begrüßte.
Es war nun schon das zweite Mal, dass Frau Mary Anne Ackerman, die Direktorin der Gerstacker-Stiftung an der Saginaw Valley State University, diese außergewöhnliche Bildungsreise durchführte. Die Gerstacker-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Qualität von Bildung zu erhöhen, z.B. in Form von Schulungen und Kursen für pädagogisches Führungspersonal, und dafür sogar einen eigenen Lehrstuhl an der SVSU eingerichtet.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Professor John Kaczynksi ermöglichte Mary Anne Ackerman mehr als 20 hochkarätigen Fachleuten aus verschiedenen Bildungsbereichen, z.B. Lehrer*innen, Schulleiter*innen und Dozent*innen, sich in Ländern wie Japan, Finnland und eben auch in Mittelfranken über das jeweilige Schulsystem vor Ort zu informieren und sich Unterrichtsbeispiele anzusehen.
Frau Ingeborg Herrmann, die frühere Pressereferentin der Stadt Gunzenhausen, und Herr Kolb, der 2. Vorsitzende des Frankenmuth-Freundeskreises, organisierten auch einen Besuch beim Landesamt für Schule und der Grundschule Süd und begleiteten die Gruppe.
Nach allgemeinen Informationen zum Namensgeber des Gymnasiums und zum Schulsystem erhielten die Gäste Einblick in verschiedene typische Aspekte der Ausbildung am Gymnasium, welche von Lehrkräften des Simon-Marius-Gymnasiums vermittelt wurden. Dabei lernten sie von dem Musikpädagogen Simon Schart zunächst die Bedeutung des Faches Musik im Lehrplan kennen und bekamen von einem Schüler-Trio Klezmer-Musik präsentiert.
Besonderes Interesse fiel auf das Fach Latein, welches in Nordamerika so gut wie gar nicht unterrichtet wird. Am Beispiel von Star Wars gelang es Latein- und Englischlehrer Herrn Reif auf humorvolle Weise diese „tote“ Sprache lebendig werden zu lassen. Aber auch Einblicke in verschiedene Unterrichtsmethoden der modernen Fremdsprachen wurden durch Frau Berndanner, der Fachbetreuerin für Französisch und Spanisch, anschaulich vorgestellt. Ein besonderes Highlight war hier die Möglichkeit für die Besucher, mit Hilfe von Tablets ihre eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu testen. Schließlich lernten sie auch einige Beispiele aus dem naturwissenschaftlichen Bereich kennen, in dem das Simon-Marius-Gymnasium traditionell sehr gut aufgestellt ist. Die Experimente-AG, die von der Chemielehrerin Frau Hackenberg betreut wird, zeigte verschiedene Versuche, u.a. wie Nagellack ohne gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe hergestellt werden kann.
Nach der Besichtigung einiger Werke im Kunstsaal und der Vorstellung des farbenfrohen flexiblen Klassenzimmers fanden sich abschließend alle in der Aula zum gemeinsamen Kaffeetrinken ein. Hierbei bot sich den Gästen weitere Gelegenheit, in Einzelgesprächen mit den Lehrer*innen wie auch den Schüler*innen Fragen zu Fächerangebot, Inhalten, Methoden und vielem mehr zu stellen, was mit großem Interesse und Engagement erfolgte.
Auf Wunsch von Frau Ackerman, die auch in ihrer Funktion als Bürgermeisterin von Frankenmuth in Gunzenhausen zu Besuch war, stellte Frau Gerdes-Oeder das Projekt „Meet a Jew“ vor, welches von ehemaligen Gunzenhausener Juden vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde. Noch weitere vorbereitete Themen, wie z.B. die Ausbildung zur Lehrkraft am Gymnasium oder der Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach (in den USA verfassungswidrig!) konnten leider aus Zeitgründen nicht mehr präsentiert werden – ein Zeichen dafür, dass die Begegnungen intensiv und anregend waren und es genügend Gesprächsstoff für weitere Besuche gibt. So können wir vielleicht auch nächstes Jahr wieder rufen „Welcome back!“.
Margot Deininger-Meyer 6.7.2022

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