Große Talente begeistern die Kleinen

Könnt ihr mir vielleicht helfen?“ – Ein Raunen geht durch die Aula am SMG. Die Scheinwerfer sind plötzlich aus, auf der Bühne gefrieren die Darsteller ein. Alle Blicke richten sich auf Marie, die Schneiderstochter, die ratlos im Halbdunkel steht. Jetzt sind die jungen Zuschauer im Publikum gefragt. Und sie wissen, was zu tun ist: laut, mutig und voller Tatendrang rufen sie die englischen Wörter, die Marie helfen, die nächste Aufgabe zu lösen. Und tatsächlich: Die Szene erwacht wieder zum Leben, Licht flackert auf, die Geschichte geht weiter. Magie? Theaterzauber? Beides.

Bei der diesjährigen Aufführung der English Drama Group, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der fünften bis siebten Jahrgangsstufe, verwandelte sich unter der Leitung von OStRin Andrea Schwarz die Aula an unserem SMG in ein zauberhaftes Märchenland und knapp 250 Dritt- und Viertklässler aus umliegenden Grundschulen waren mittendrin statt nur dabei.

Das Märchen „Flatterich und das Geheimnis der verschwundenen Sprachen“ ist eine Eigenproduktion voller Magie, Musik und englischsprachiger Mitmachpassagen – passgenau zugeschnitten auf die Bedürfnisse und Interessen der jungen Zuschauer. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Marie und ihr gefiederter Begleiter Flatterich, gespielt von zwei Sechstklässlerinnen mit großer Bühnenpräsenz. Als der böse Zauberer plötzlich die Fremdsprachen im Königreich stiehlt und die Prinzessin daraufhin schwer erkrankt, beginnt für die beiden jungen Freunde eine spannende Suche nach dem Ursprung der verschwundenen Sprachen. Dabei treffen Marie und der gewitzte Flatterich auf einen Riesen, einen Zwerg und einen englischsprechenden Baum – und auf das Publikum. Immer wieder wird es aktiv einbezogen: Es darf Rätsel lösen, englische Begriffe ergänzen, Lieder mitsingen und sogar auf die Bühne kommen, um die kranke Prinzessin zu retten.

Clap your hands! Find the colours!“ – die Begeisterung ist spürbar, als die Dritt- und Viertklässler mit glänzenden Augen die Bewegungen der Schauspieler nachahmen und ihre Englischkenntnisse zum Besten geben.

Was die Aufführung darüber hinaus besonders macht, ist das Miteinander hinter der Bühne: Während die jüngeren Akteure spielen, tanzen und singen, übernehmen Schüler aus der elften und zwölften Jahrgangsstufe tatkräftig und kreativ Verantwortung für Technik, Maske, Bühnenumbau und die Interaktion mit den Grundschülern.

Am Ende gibt es Applaus – lang, laut und verdient. Die Prinzessin ist geheilt, die Sprachen sind zurück im Land, Marie ist über sich hinausgewachsen. Und Flatterich? Der dreht eine letzte Runde über die Bühne, ruft schelmisch „See you later, alligator!“ und winkt den begeisterten Grundschülern ein letztes Mal zu.

OStRin Andrea Schwarz

Zurück