Nice to meet Jew!

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

- und was sagen die meisten, wenn sie danach gefragt werden, was sie darüber wissen? Holocaust, Hitler, Konzentrationslager. Die jüdische Kultur und ihr Einfluss auf gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen in Mittelalter und Neuzeit, der Einsatz jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg und viele Informationen mehr aus dem Geschichtsunterricht sind neben den im Religions- und Ethikunterricht vermittelten Basisinformationen, wie dem Warten auf den Messias, weitere Bausteine in unserem Bild vom jüdischen Leben in Deutschland, doch all das ist weit weg von unserer Lebenswirklichkeit.

Um so toller, dass es Projekte gibt wie „Meet a Jew“, ein Begegnungsprojekt des Zentralrats der Juden (https://www.meetajew.de), die zeigen, was jüdisches Leben in Deutschland heute ist: Teil unserer pluralistischen Gesellschaft! Aufgrund der Pandemie konnte das Treffen des Geschichtskurses g2 der Q12 mit Lena, Daniela, Caroline und Dennis zwar „nur“ virtuell stattfinden, doch das tat dem sehr persönlichen Charakter des Austausches zwischen den Jugendlichen aus Gunzenhausen und den jüdischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Raum Nürnberg und München keinen Abbruch. Neben der Begegnung mit Vorurteilen und Antisemitismus ging es um Religiosität und Gläubigkeit, die Relevanz des Glaubens für Beziehungen, die Anerkennung verschiedener sexueller Orientierungen, die persönlichen Erfahrungen mit dem Religionsunterricht, Essensvorschriften, Alkoholkonsum und die – mitunter lästige – Frage nach der eigenen Haltung zum Nahostkonflikt. Nach dem 90minütigen Treffen fiel das Feedback der Schülerinnen und Schüler eindeutig aus: Eine schöne Veranstaltung, die den eigenen Horizont spürbar erweitert hat!

StRin Stephanie Nagler-Popp

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