Organspende ja oder nein- ein Thema das jeden betrifft

Wenn ein Mensch unerwartet, wie beispielsweise bei einem Autounfall, ums Leben kommt, ist dies für die Angehörigen der betroffenen Person immer ein schwerer Schicksalsschlag. In manchen Fällen steht die Familie in dieser belastenden Situation noch vor einer zusätzlichen Entscheidung- falls es die Umstände zulassen, soll dann eine Spende von Organen des Verunglückten vorgenommen werden, oder nicht? Es entlastet die Angehörigen in einem solchen Fall, wenn in der Familie über diese Thematik bereits vorher gesprochen wurde, und die betroffene Person bereits eine klare Entscheidung für oder gegen eine Organspende getroffen hat, idealerweise in schriftlicher Form wie auf einem Organspendeausweis.
Mit der Intention, auch schon bei jungen Menschen ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen, fand Ende Januar in der Aula des Simon-Marius-Gymnasiums für alle zehnten Klassen eine Informationsveranstaltung zu dem Thema Organspende und Organtransplantation statt. Die Vortragenden waren Dr. Marc Gutsche vom Klinikum Altmühlfranken in Gunzenhausen, unter anderem Chefarzt für Anästhesie, und auch Transplantationsbeauftragter des Krankenhauses, Mandy Kühnappel von der Deutschen Stiftung Organtransplantation, sowie Regina Egelseer, welche nach unvorhersehbarer plötzlicher Erkrankung bereits eine Nierentransplantation hinter sich hat und nun nach Abstoßung des ersten Spenderorgans erneut auf der Warteliste steht. Die Schüler wurden unter anderem über die aktuelle Spendensituation in Deutschland informiert, die momentane gesetzliche Lage, die medizinischen Voraussetzungen, die für eine Organtransplantation gegeben sein müssen, sowie den Ablauf von der Organentnahme bis hin zur Transplantation. Insbesondere Frau Kühnappel brachte den Schülern das genau überwachte Auswahlverfahren, nach welchem ein gespendetes Organ schließlich einem geeigneten Empfänger zugeteilt wird, näher. Nach den Sach- und Fachinformationen gab Frau Egelseer den Zehntklässlern noch einen Einblick in ihre ganz persönliche Krankengeschichte, welche die Schüler sichtlich stark berührte.
Sowohl während der Vorträge, als auch im Anschluss, boten die Referenten den Zuhörern Gelegenheiten für Rückfragen, welche von den Schülern intensiv genutzt wurden. Viele verließen die Veranstaltung nachdenklich und griffen bei dem ausliegenden Informationsmaterial oder den Organspendeausweisen zu, um zu Hause gleich mit den Eltern das Gespräch über die Thematik zu suchen.

 

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