Schülergruppe auf unvergesslicher Reise
Am frühen Morgen des 23. April 2025 machten wir uns als 10-köpfige Schülergruppe, gemeinsam mit Frau Schöck und Herrn Reif auf die weite Reise nach Amerika. Trotz verspäteten Starts unserer Boeing 747-830 in Frankfurt kamen wir am frühen Nachmittag in Chicago an. Vom Flughafen ging es direkt mit einer Straßenbahn in das Hostel, wo wir uns erstmal ausruhen durften. Der aufregende Tag wurde gekrönt von einem Abendessen, bei welchem berühmte die Deep-Dish Pizza probiert wurde.
Nachdem die erste Nacht, dank der Zeitverschiebung, recht kurz ausgefallen war, hatten wir die besondere Gelegenheit am Vormittag den stellvertretenden deutschen Generalkonsul Dirk Schulz kennenlernen zu dürfen. Bei dem Treffen erfuhren wir etwas über die deutsche Außenpolitik und die Arbeit für das Auswärtige Amt. Anschließend beantwortete er unsere vielen Fragen. Danach durften wir in Kleingruppen selbstständig die Stadt entdecken. Hier wurden Burger und Cookies getestet, aber auch der Lake Michigan, die Michigan Avenue oder der River Walk erkundet. Nachmittags trafen wir uns dann alle am Willis Tower, von dessen 103. Stockwerk (!) die riesige Stadt von oben bewundert werden konnte. Danach liefen wir alle zu einer Anlegestelle des Chicago River, von wo aus wir eine schöne Bootstour machten, in deren Zuge wir über die verschiedenen Architektur-Stile der vielen Wolkenkratzer aufgeklärt wurden. Abends gingen wir Schüler dann noch ohne Lehrer in ein Restaurant und ließen danach den Abend im Gemeinschaftsraum mit Tischtennis und gemütlichem Beisammensitzen ausklingen.
Am dritten Tag besuchten wir zuerst das Shedd Aquarium, in welchem wir eine Delfin Show zu sehen bekamen, und anschließend das Field Museum, welches verschiedene Ausstellungen zu Geschichte und Naturwissenschaft bot. Da an uns diesem Tag das Wetter leider nicht in die Karten spielte, verlief der Nachmittag großenteils im Hostel. Einen schönen Abschluss fand der Tag dennoch: In einer Rooftop Bar, von welcher wir einen wunderschönen Ausblick über die Bean und den Lake Michigan hatten, tranken wir die letzte Cola des Tages.
Am vierten und somit letzten Tag checkten wir, gestärkt von pancakes, aus und besuchten noch das Art Institute mit Werken von van Gogh und Picasso sowie die beliebte Bean. Ganz nach deutscher Mentalität war die erste Frage vieler: „Wie wird das eigentlich sauber gehalten?" Nachdem auch das restlos geklärt war, fuhren wir fünf Stunden mit dem Zug nach Flint, wo wir von drei Autos aus Frankenmuth abgeholt wurden. Diese fuhren uns dann zur High School, bei welcher wir spätabends endlich unsere Austauschpartner mit Familien kennenlernen durften.
Den Sonntag, unseren ersten Tag in Frankenmuth, verbrachte dann jeder mit seiner Gastfamilie, jedoch trafen wir uns alle abends in einem Hotel wieder, wohin wir vom Freundeskreis der Stadt Frankenmuth eingeladen wurden. Hier hielten einige Schüler und auch die Lehrer Präsentationenüber das bayerische Schulwesen, die Geschichte der Stadt Gunzenhausen sowie fränkische Traditionen und Bräuche, welche sehr gut beim Publikum ankamen.
Am Montag durften wir die Stadt Frankenmuth noch etwas genauer kennenlernen. Eine Führung durch die Stadt, den Friedhof mit den Auswanderer-Glocken Wilhelm Löhes, die Kirche und die Feuerwache vermittelte uns einen Eindruck von der tiefen historischen Verbundenheit Mittelfrankens und Frankenmuths. Im Rathaus erhielten wir ein Mittagessen, nachdem wir noch interessante Details über die Verwaltung der Stadt und das politische System der USA erfahren hatten. Zuletzt gewann bei einer netten Schnitzeljagd durch die Stadt jeder noch einen kleinen Preis. Dienstag und Mittwoch verbrachten wir dann mit unseren Austauschschülern in der Schule, wobei wir viel über das Schulsystem, den Schulalltag und die Regeln an amerikanischen Schulen beobachteten und lernten. Am Dienstagabend gab es ein gemeinsames Pizzaessen und im Anschluss ein Minigolf-Match. Den größten Spaß bereitete uns aber eine Runde Lasertag, an der alle deutschen Schüler mit ihren Gastgebern teilnahmen.
Am Donnerstag bekamen wir erst eine Tour durch das Michigan State Capitol vom Abgeordneten Matthew Bierlein, einem state representative in Lansing, welcher uns sogar noch in sein Büro einlud. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick auf das Capitol.
Danach wurden wir in der Mensa der Michigan State University zum Mittagessen eingeladen und anschließend bekamen wir eine beeindruckende Führung durch die verschiedenen Sportstätten der Universitätsmannschaften: die Basketballhalle, das Eishockeystadion und sogar auf den Rasen des Footballstadions. Hierbei erkannten wir, dass die Gebühren für den Besuch einer amerikanischen Universität zwar sehr hoch sind, jedoch zumindest die sportliche Förderung deutlich besser ist. Am Freitag und Samstag sammelten wir neben dem Schulbesuch unvergessliche Momente mit unseren Austauschschülern: Karaoke, Volleyball, ein gemütliches Lagerfeuer mit S'mores (zwei Kekse gefüllt mit Marshmallows und Schokolade), ein Wasserpark-Besuch oder ein Baseballspiel machten uns den Abschied am Sonntagmorgen schwer. Nicht gänzlich ohne Tränen verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und fuhren nach Detroit, wo um 16.00 Uhr der Flieger abhob und uns Richtung Heimat flog. Es war eine unvergessliche Zeit, und viele wären gerne noch länger geblieben!
Milena Trautner und Amelie Wenger